24.11.2008 Die Kunst des Friedens

Die Kunst des Friedens – oder: Künstler für den Frieden

Münchener Malerin Bettina Zastrow unterstützt Aktion „Weiße Fahne“

White Flag

White Flag

Unterföhring, 24.11.2008 – Am 18. Oktober 1988 hisste der Künstler Johannes Cladders an der ehemaligen Demarkationslinie zwischen Ost- und Westjerusalem eine weiße Fahne – eine zunächst einmalige Aktion, die jedoch weltweit Menschen inspirierte. Zwanzig Jahre später führten verschiedene renommierte Museen und Ausstellungshäuser in Deutschland und Belgien, darunter das Museum Ludwig in Köln, den „Tag der weißen Fahne“ ein. Die Initiatoren wollten damit Menschen aus aller Welt die Gelegenheit geben, sich an einer einzigartigen Aktion zu beteiligen: An ihrem Haus oder Fenster für einen Tag eine weiße Fahne zu hissen und damit ein Symbol für den Frieden zu setzen. Zahlreiche Künstler und Privatleute beteiligten sich an der Aktion: „Kunst trägt zur Verständigung zwischen Menschen verschiedener Kulturen und zu einem friedlichen Miteinander auf der Welt bei“, betont Bettina Zastrow, Malerin mit Wohnsitz in Unterföhring bei München. „Ich habe mich deshalb gerne an der Aktion beteiligt. Es war beeindruckend, zu sehen, welche unterschiedlichen Präsentationsformen die Teilnehmer gewählt haben, um ein und dieselbe Idee auszudrücken.“

Ein einfaches weißes Stück Stoff als Symbol – die Art, wie die Botschaft der Aktion in die Öffentlichkeit transportiert wurde, hat Zastrow fasziniert. Cladders hatte zur weißen Fahne geschrieben: „Sie besteht aus einem Stück Textil oder aus ähnlichem Material Daneben enthält sie außer der weißen Farbe keine weitere visuelle Information. Daher ist sie auch für jede Art individueller wie korporativer Interpretation offen. Die weiße Fahne signalisiert Freiheit. Wer sie am 18. Oktober hisst, setzt ein Zeichen dafür.“ Mit diesen Gedanken identifiziert sich Zastrow sehr stark: „Nicht nur in Bezug auf Politik und Gesellschaft, sondern auch in der Kunst hat für mich Freiheit einen hohen Stellenwert“, erläutert die passionierte Malerin. „Kunst ist für alle da, und jeder sollte Zugang zu ihr haben. Für meine eigenen Werke bedeutet das konkret, dass es keine Vorgaben zu ihrer Interpretation gibt – und dass das Präsentieren meiner Bilder vor einem elitären ausgewählten Publikum nicht mein Weg ist.“ Zastrows Gemälde sind stark von geometrischen Formen und Symbolen geprägt, farblich dominieren Grundfarben wie schwarz, gelb und rot, die stark kontrastieren. Zastrow erläutert: „Der Betrachter muss meine Bilder nicht in einer bestimmten Art und Weise verstehen, sondern sie können ganz individuelle Empfindungen auslösen.“ Ganz wie bei der Aktion der weißen Fahne: Aus einem einzigen Stück Stoff hat jeder Teilnehmer durch die eigene Gestaltung eine universale Idee repräsentiert – aber jeder auf seine ganz persönliche Weise.

In unserer verplanten Welt finden Spontaneität und Kreativität oft wenig Raum – und sind doch Voraussetzung für künstlerische Entfaltung. Bettina Zastrow, die im Hauptberuf als » Technische Redakteurin arbeitet, nutzte eine Auftragsflaute 2003, um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen und begann mit der Malerei. Entsprechend ihrer „egalitären“ Kunstauffassung stellte sie ihre Werke nie in Galerien, sondern stets in öffentlich zugänglichen Räumen aus – ein erfolgreiches Konzept. Die positive Resonanz auf Zastrows Werke bewegte die gebürtige Münchnerin, ihre als Hobby begonnene Malerei fortzusetzen, und so blickt sie inzwischen auf 14 Ausstellungen und drei Vernissagen zurück. Neben ihren Bildern entwirft die 39-jährige Postkarten, Lesezeichen, Drucke, Grußkarten und Kalender in dem ihr eigenen Stil. Gemeinsam mit der Designerin Ute Hunger aus Bietigheim-Bissingen hat sie außerdem bereits Textilien gestaltet.

Einen Eindruck von Zastrows Bildern verschaffen sich Interessierte in ihrem Internetshop unter » www.zastrow-art.de – mit unbegrenzten Ladenöffnungszeiten. Informationen zur Aktion „Weiße Fahne“ sind im Internet unter » www.akademie-solitude.de zu finden.